Weihnachtsmärkte aus Marketing-Sicht

Alle Jahre wieder …

Mit der Eröffnung der Weihnachtsmärkte beginnt inoffiziell der Winter, der Advent, die Weihnachtszeit und: das Weihnachtsgeschäft; denn Heiligabend ist nicht mehr weit. Die Deutschen zumindest haben aber ein gespaltenes Verhältnis zu ihren heißbeliebten Weihnachtsmärkten. Die meisten lieben sie (82 %), die wenigeren hassen sie (35 %), einige haben offenbar gar ein indifferentes Verhältnis zu Buden und Glühweinständen, zumindest rechnerisch. Glühwein und Bratwurst & Co. gehören laut Statistik jedenfalls zu den am häufigsten konsumierten Dingen auf den beschaulichen Märkten. Interessant sind aber auch differenziertere Ansichten laut Statistiken.

82 % der Deutschen lieben Weihnachten, 35 % hassen es! Da ist ein Überhang von 17 %! Der Widerspruch ist vielleicht Hassliebe, Zerrissenheit oder Bewusstseinsspaltung, oder wer weiss.

Beim Geschenkekaufen ist das einfacher: 64 % hassen die Einkaufs-Rallye und nur 8 % lieben den weihnachtlichen Einkaufs-Marathon. Beim Geschenkekriegen ist das schon wieder anders: das lieben fast alle, wen wundert’s nämlich 88 %, aber, immerhin 24 % hassen das sogar; und auch hier gibt es das Hass-Liebe-Phänomen von denen, die beides tun.

Zimt, Lebkuchen und Glühwein lieben auch die meisten, 85 % und 25 % hassen das süße Zeug, auch hier gibt Ambivalente.

Die meisten Weihnachtsmärkte in Europa gibt es natürlich in Deutschland (2234), davon 34 richtig große. Die meisten Besucher logischerweise ebenso (ungefähr 270 Mio). Da kommen die Nachbarn nicht mit, mit 245 kleinen und 28 großen Weihnachtsmärkten und geschätzten 78 Mio Besuchern liegen die Franzosen weit abgeschlagen zurück. Selbst in den Alpenländern Österreich und Schweiz, wo der Schnee zuhause ist, tut sich weit weniger. Österreich hat 39 kleine und 10 große Weihnachtsmärkte mit 21 Mio Besuchern; und noch magerer geht’s in der Schweiz zu mit zwar 40 kleinen und 16 großen Weihnachtsmärkten aber nur mit einsamen 8,2 Mio Besuchern.

Klarer Fall: Essen (89 %), 2014 wurden 80.000 Tonnen Honig und Lebkuchen produziert. Es waren natürlich in allen Bereichen Mehrfachnennungen möglich. Auf Platz 2 kommt der Glühwein, das ist zünftig mit 64 %, die Deutschen werden 2015 geschätzt 50 Mio Liter Glühwein trinken.

Dann wird es ästhetisch: 44 % gaben an: für Deko-Artikel – an Weihnachten wird ja geschmückt. Erst dann kommt die Nächstenliebe, mit 31 % für Geschenke.

Und…, so ganz am Rande: 1474 wurde der Dresdner Christstollen das 1. Mal urkundlich erwähnt.

Gigantisch: er ist 45 m hoch. Spitze: auf seinem Wipfel thront ein 200 kg schwerer Engel. Üppig: er besteht aus 1700 Rotfichten. Hell: er ist mit 48.000 Lämpchen bestückt. Festlich: er ist mit 20 Kerzen je 2,5 m Höhe dekoriert.